Bestnote 1,8 für Wavin und D&S Druckrohrtechnik beim Warentest der IKT zu „Sanierungsverfahren für Abwasserdruckleitungen - Klasse-A-Liner“
Wenn Schäden an Abwasserdruckleitungen auftauchen, ist in der Regel unverzüglicher Handlungsbedarf geboten. Sie sind häufig ein Fall für unsere D&S Druckrohrtechnik GmbH & Co. KG. Bei der Schadensbeseitigung zeichnen sich grabenlose Sanierungstechniken dadurch aus, dass bei ihrer Anwendung nur geringe Beeinträchtigungen an der Oberfläche zu erwarten sind und nicht selten überwiegen auch die ökonomischen und ökologischen Vorteile der Verfahren. Doch im Zusammenhang mit den im Vergleich zur klassischen Sanierung in offener Bauweise noch relativ jungen grabenlosen Sanierungstechniken besteht aus Sicht vieler Netzbetreiber immer noch Untersuchungsbedarf. Es fehlen unter anderem aus ihrer Sicht unabhängige Informationen zur generellen Einbaubarkeit, allgemein verbindliche Empfehlungen zur möglichen Einsetzbarkeit und zu den Anwendungsgrenzen von grabenlosen Verfahren.
Aus diesem Grund wurde das IKT als neutrales, unabhängiges Forschungsinstitut in 2022 um einen Warentest mit Prüfbericht und Siegelvergabe an die Hersteller- und Anwenderfirmen angefragt. Das IKT ist ein neutrales, unabhängiges und gemeinnütziges Forschungsinstitut. Es arbeitet praxis- und anwendungsorientiert an Fragen des unterirdischen Leitungsbaus. Hauptzielgruppe sind Betreiber öffentlicher und privater Leitungsnetze und die Tätigkeitsfelder des IKT orientieren sich in erster Linie an deren Fragestellungen und Problemen. Für Unternehmen aus der Branche leistet das IKT darüber hinaus Hilfestellungen bei Prüfung und Erprobung neuer Produkte und Verfahren. Tätigkeitsfelder des IKT sind somit die praxisorientierte Forschung, Bauüberwachung, Materialprüfung und Durchfluss-Messung, Netzwerkorganisation, Weiterbildung, Beratung und Gutachten sowie vergleichende Warentests. Ein solcher Warentest fand nun für Sanierungsverfahren für Abwasserdruckleitungen – Klasse A-Liner- im Jahr 2022 im IKT unter modellhaften Bedingungen statt.
Die Festlegung der Schadensbilder erfolgte im Rahmen der Arbeitssitzungen des IKT durch die beteiligten Netzbetreiber im festgelegten Lenkungskreis. Aufgrund der extremen Vielfalt der Ausprägung von Schäden in der Praxis bestand ein wesentliches Ziel darin, repräsentative Schadensbilder für den Versuchsaufbau festzulegen. Folgende Kriterien wurden dabei berücksichtigt: Das Schadensbild musste mit den verfügbaren Sanierungsverfahren zu sanieren sein und Praxisverhältnisse in ausreichendem Maße widerspiegeln. Insbesondere musste das Schadensbild jedoch auch versuchstechnisch reproduzierbar sein, um allen Teilnehmern die gleichen Startvoraussetzungen zu bieten. Auf Basis dieser Kriterien wurden von IKT und Lenkungskreis die Schadensbilder unter Berücksichtigung der Erfahrungen der Netzbetreiber identifiziert und festgelegt.
Die Einladung mit der daraus resultierenden Herausforderung nahm die Fa. Wavin als Rohrhersteller mit dem bekannten Compact- Pipe®-System in Zusammenarbeit mit der DIRINGER & SCHEIDEL Druckrohrtechnik GmbH & Co.KG. als bewährten Systemanwender mit über 20 Jahren Erfahrung an.
Bei dem System von Wavin werden die PE-Rohre, die bereits ab Werk in eine C-Form vorverformt sind, auf Trommeln gewickelt und zur Baustelle transportiert. Der im Vergleich zum runden Rohr verringerte Querschnitt führt zu einem einfachen Einziehen des PE-Rohres in die Altleitung. Druck und Wärme sorgen im Anschluss dafür, dass sich das in C-Form vorverformte Rohr über den PE-eigenen Memory-Effekt wieder rundet und sich enganliegend (close fit) an die Altleitung anschmiegt. Die Vorteile des Verfahrens liegen in der optimalen hydraulischen Leistungsfähigkeit und einer langlebigen Nutzungsdauer des PE-Rohres, die einer Neuverlegung ebenbürtig ist. Anwohner der Baustelle profitieren beim Compact Pipe®-Verfahren von einer deutlich reduzierten Bauzeit. Es kommt darüber hinaus zu einer geringeren Belastung des Straßenverkehrs aufgrund der geringen, räumlichen Dimension der Baustelle, denn zur Anwendung bedarf es letztlich nur einer Start- und Zielbaugrube. Die im IKT-Institut errichtete modellhafte oberirdische Baustelle, die in der Praxis normalerweise im Erdreich liegt, stellte allerdings auch für die Compact Pipe®-Experten von Wavin und der Diringer & Scheidel Druckrohrtechnik eine spannende Aufgabe dar, denn für eine solche oberirdische Maßnahme unter zudem sehr engen räumlichen Bedingungen sind das Sanierungsverfahren und die hierfür eingesetzten Geräte nicht ausgelegt. Es musste also nach Lösungen gesucht werden, um den Compact Pipe®-Liner unter diesen Bedingungen von der Trommel in die vorbereitete, schadhafte Druckrohrleitung so korrekt einbringen zu können, dass ein Close Fit Lining erfolgreich durchgeführt werden konnte. Betreut wurde der gesamte Teilnahmeprozess seitens der D&S Druckrohrtechnik von Jochen Guthardt als Projektverantwortlicher: “ Auf diesen mehrteiligen und anspruchsvollen Test hatten wir uns gemeinsam mit dem Rohrhersteller Wavin im Vorfeld sehr gut vorbereitet, insbesondere auch hinsichtlich der Positionierung und Lagerung unserer Gerätschaften, so dass uns das Einziehen der Compact Pipe® dann auch auf Anhieb bei dieser modellhaften, oberirdischen Rohrleitung gelungen ist. Wir freuen uns sehr, dass Wavin und uns mit der Note 1,8 das beste Ergebnis gelungen ist.“ Inzwischen liegen der Wavin GmbH und der D&S Druckrohrtechnik GmbH & Co. KG auch das Prüfsiegel der IKT vor. Den Warentestbericht des IKT finden Sie in der Anlage.
Darüber hinaus gab es in 2023 seitens IKT eine neuerliche Einladung an den Testsieger zum Verfahren Compact-Pipe. Auch hier erfolgte der Einbau auf Wunsch von Wavin durch die D&S Druckrohrtechnik. An diesem Einbau soll nun das Durchflussverhalten unter Berücksichtigung des Querschnittseinschränkung durch den Liner untersucht werden.
Weitere Informationen zur Wavin GmbH / Compact Pipe finden Sie unter https://www.wavin.com/de-de/katalog/abwasserentsorgung/druckrohre/compact-pipe-